Geschrieben von Dr. Artour Rakhimov, Alternativer Gesundheitserzieher und Autor
- Medizinisch überprüft von Naziliya Rakhimova, MD
Die normale Atemfrequenz bei Erwachsenen ist 12 Atemzüge/min. Normale Atmung, die wir hier diskutieren, ist strikt nasal (ein und aus), hauptsächlich diaphragmatisch (d.h. mit dem Bauch), langsam (Frequenz) und unmerklich (oder gering/ flach im Volumen).
Die physiologische und medizinische Norm für die Minutenventilation (Mv) der Atmung in Ruhe beträgt 6 Liter die Minute für einen Mann mit 70Kg Gewicht. (siehe auch die unten angegebenen Quellen: Guyton, 1984; Ganong 1995; Straub, 1998; Castro, 2000; etc.). Diese Lehrbücher beinhalten alle die folgenden Werte für die normale Atmung:
– normales Av (Atemzugvolumen): 500 ml;
– normale Af (Atemfrequenz): 12 Atemzüge pro Minute;
– Einatmung: etwa 1.5-2 Sekunden;
-Ausatmung: etwa 1.5-2 Sekunden, gefolgt von einer automatischen Pause (1-2 s keine Atmung)
Atmungsparameter graphisch dargestellt (Kurvendiagramm)
Das normale Atemmuster in der Zeitachse
Dieses Diagramm zeigt die normalen Atemparameter in Ruhe bzw. die Dynamik des Lungenvolumens als eine Funktion in der Zeit- Man kann sehen, dass es mit der normalen Atmungsfrequenz von 12 Atemzügen/Minute korreliert.
Warnung: Wir können unsere normale Atemfrequenz oder -Muster nicht messen, da unsere Atmung sich sofort verändert, sobald wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten. Wir atmen dann langsamer und tiefer. So kann das Resultat 2-3 mal geringer ausfallen, als die tatsächlichen Zahlen während unseres grundlegenden Atemmusters in Ruhe (z.B., man zählt 7 Atemzüge/Minute, obwohl man in der Realität und dann unbewusst 18-20 Atemzüge/Minute macht.) D.h. man kann in der Realität schneller atmen als die normale Atemfrequenz und dennoch für den (Selbst-) Test ein Ergebnis haben, dass man langsamer als die Norm atmet (12 Az/min). Dies ist ein gängiger Fehler.
Andere Parameter der normalen Atmung
Wenn eine Person nach einer normalen Ausatmung die Luft anhält, dauert es etwa 40 s bevor die Atmung wieder anfängt (McArdle, 2000). Infolgedessen ist die Zahl für das Atemanhalten bei der normalen Atmung etwa 40 s (sofort nach einer gewöhnlichen Ausatmung und nach dem Ausatmen). Dies zeigt eine normale Sauerstoffversorgung der Zellen und Gewebe.
Die gängige medizinische Norm für CO2-Druck in den Alveolen der Lungen oder des Blutes ist 40 mm Hg. Diese Norm wurde von den berühmten britischen Physiologen Charles G. Douglas und John S. Haldane (Universität Oxfort) vor etwa hundert Jahren aufgestellt. Diese Resultate wurden 1909 in dem Artikel „die Regulation der normalen Atmung“ („The regulation of normal breathing“) im Journal für Physiologie (Journal of Physiology) publiziert.
Was ist über andere Faktoren der normalen Atmung bekannt? Sie ist nicht zu sehen (kaum Brust oder Bauchbewegung), regelmäßig, nicht zu hören (kein Keuchen, Pfeifen, Seufzen, Gähnen, Niesen, Husten und keine tiefe Ein- oder Ausatmung.
Pädiatrische Atemparameter
(Tabelle für Neugeborene, Kleinkinder und Kinder)
(Quelle für diese Tabelle: Normal respiration rate for children; Quelle: health.man.com)
Gruppe und Alter Normale Parameter
Neugeborene bis 6 Monate alt 30 – 60 Atemzüge/ min
6 – 12 Monate alt 24 – 30 Atemzüge/ min
1 – 5 Jahre alt 20 – 30 Atemzüge/ min
6 – 12 Jahre alt 12 – 20 Atemzüge/ min
Wichtige Anmerkung: Klinische Befunde legen nahe, dass die Atemparameter in gesunden Kindern in der Nähe der unteren Limits oder sogar darunter liegen.
Wie man die eigene Atmung messen kann?
Um das eigene Atemmuster zu beurteilen, misst man die Sauerstoffversorgung des Körpers bzw. die Atemanhaltezeit nach einer normalen Ausatmung, aber nur bis zum Auftreten des ersten Stresses. Nachdem man diesen sogenannten CP-Test gemacht hat, kann man seine Gesundheit nach der Gesundheitstabelle von Buteyko beurteilen.
Eine Person mit normaler Atmung wird etwa 40 s für diesen Test haben. Im Falle der chronischen Überatmung wird die Atemanhaltezeit kürzer (siehe die Links zu den Studien weiter unten).
Kranke Leute haben rund um die Uhr eine tiefe und schnelle Atmung und eine reduzierte Sauerstoffversorgung des Körpers (gewöhnlich etwa 10-20 s Sauerstoff in den Geweben). Bei den ernsthaft und kritisch Kranken ist die Sauerstoffversorgung oft unter 10 s.
Basierend auf Studien von tausenden gesunden und kranken Leuten hat Buteyko verschiedene Normen für die Atmung vorgeschlagen (e.g., Bueyko, 1991). Welches sind seine Normen? Seine normale Atmungsfrequenz (der Link ist auf Englisch und wird später übersetzt) ist zum Beispiel nur 8 Atemzüge/min.
Hier sind seine Zahlen für die normale Atmung:
– normale Minutenventilation: 4 l/ min
– normales Atemzugvolumen: 500 ml
– normale Atemfrequenz 8 Atemzüge/ min
– Einatmung: Etwa 1.5 s
– Ausatmung: Etwa 2 s
– automatische Pause (oder die Phase in der man nicht atmet nach dem Ausatmen): 4 s
– Atemanhaltezeit (nach einer gewöhnlichen Ausatmung und ohne Stress): 60 s
– CO2 Konzentrationen im arteriellen Blut oder den Alveolen: 6,5% oder etwa 46 mm Hg (auf Meereshöhe)
Hier ist der jetzt freigeschaltete Link für zusätzliche nützliche Infos. (zur Zeit noch auf Englisch, wird bald übersetzt): http://www.normalbreathing.com/good-sleep-hygiene.php
Quellenangaben
Buteyko KP, Method of voluntary elimination of deep breathing, Buteyko method [in Russian], in Buteyko method. Its application in medical practice, ed. by K.P. Buteyko, 2nd ed., 1991, Titul, Odessa, p.148-165.
Castro M. Control of breathing. In: Physiology, Berne RM, Levy MN (eds), 4-th edition, Mosby, St. Louis, 1998.
Douglas CG, Haldane JS, The regulation of normal breathing, Journal of Physiology 1909; 38: p. 420–440.
Ganong WF, Review of medical physiology, 15-th ed., 1995, Prentice Hall Int., London.
Guyton AC, Physiology of the human body, 6-th ed., 1984, Suanders College Publ., Philadelphia.
McArdle W.D., Katch F.I., Katch V.L., Essentials of exercise physiology (2nd edition); Lippincott, Williams and Wilkins, London 2000.
Straub NC, Section V, The Respiratory System, in Physiology, eds. RM Berne & MN Levy, 4-th edition, Mosby, St. Louis, 1998.
Summary of values useful in pulmonary physiology: man. Section: Respiration and Circulation, ed. by P.L. Altman & D.S. Dittmer, 1971, Bethesda, Maryland (Federation of American Societies for Experimental Biology).
Überarbeitet am 05.08.2017