Geschrieben von Dr. Artour Rakhimov, Alternativer Gesundheitserzieher und Autor
- Medizinisch überprüft von Naziliya Rakhimova, MD
Das Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen wird meist durch Überatmung (Hyperventilation) verursacht. Andere Ursachen sind Atemprobleme, die mit Mund- und Brustatmung zusammenhängen.
Kurzatmigkeit ist das Gefühl, mehr Luft zu brauchen. Sie geht einher mit der unangenehmen Wahrnehmung der eigenen Atmung in Ruhe oder bei Belastung. Sie kommt zustande durch die Rückmeldung der Organe und Gewebe bezüglich der Sauerstoffversorgung. Das Atemzentrum registriert diese Rückmeldungen und reagiert auf sie.
Andere Begriffe sind Dyspnoe und Atemlosigkeit. Die Kurzatmigkeit kann auftreten bei Belastung, nach dem Essen, während des Schlafs und in der Schwangerschaft (Frauen sind deshalb besonders gefährdet, immer tiefer und in die Brust zu atmen).
Kurzatmigkeit kann aber auch ein Zeichen für eine ernste Erkrankung sein, denn sie tritt auch auf bei Diabetes, Herzerkrankung, Krebs, Mukoviszidose, COPD, HIV/Aids und vielen anderen Erkrankungen.
Ursachen von Kurzatmigkeit
Kurzatmigkeit hat viele Ursachen. Im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen stehen Mund- und Brustatmung, sowie eine ineffektive Atmung im Vordergrund. Die ineffektive Atmung spielt dabei die größte Rolle, denn wenn es gelingt, die Atmung wieder effektiver zu machen, verschwindet die Kurzatmigkeit. Bei ineffektiven Atemmustern wird viel Luft geatmet und dennoch leidet der Körper unter Sauerstoffmangel. Die Tabelle zeigt die Ventilationsraten Gesunder und Kranker.
Kondition | Ventilation/min | Anzahl | Quellenangaben |
Normale Atmung | 6 L/min | – | Medizinische Lehrbücher |
Gesunde Themen | 6-7 L/min | >400 | Resultate von 14 Studien |
Herzkrankheit | 15 (+-4) L/min | 22 | Dimopoulou et al, 2001 |
Herzkrankheit | 16 (+-2) L/min | 11 | Johnson et al, 2000 |
Herzkrankheit | 12 (+-3) L/min | 132 | Fanfulla et al, 1998 |
Herzkrankheit | 15 (+-4) L/min | 55 | Clark et al, 1997 |
Herzkrankheit | 13 (+-4) L/min | 15 | Banning et al, 1995 |
Herzkrankheit | 15 (+-4) L/min | 88 | Clark et al, 1995 |
Herzkrankheit | 14 (+-2) L/min | 30 | Buller et al, 1990 |
Herzkrankheit | 16 (+-6) L/min | 20 | Elborn et al, 1990 |
Pulmonale Hypertonie | 12 (+-2) L/min | 11 | D’Alonzo et al, 1987 |
Krebs | 12 (+-2) L/min | 40 | Travers et al, 2008 |
Diabetes | 12-17 L/min | 26 | Bottini et al, 2003 |
Diabetes | 15 (+-2) L/min | 45 | Tantucci et al, 2001 |
Diabetes | 12 (+-2) L/min | 8 | Mancini et al, 1999 |
Diabetes | 10-20 L/min | 28 | Tantucci et al, 1997 |
Diabetes | 13 (+-2) L/min | 20 | Tantucci et al, 1996 |
Asthma | 13 (+-2) L/min | 16 | Chalupa et al, 2004 |
Asthma | 15 L/min | 8 | Johnson et al, 1995 |
Asthma | 14 (+-6) L/min | 39 | Bowler et al, 1998 |
Asthma | 13 (+-4) L/min | 17 | Kassabian et al, 1982 |
Asthma | 12 L/min | 101 | McFadden, Lyons, 1968 |
COPD | 14 (+-2) L/min | 12 | Palange et al, 2001 |
COPD | 12 (+-2) L/min | 10 | Sinderby et al, 2001 |
COPD | 14 L/min | 3 | Stulbarg et al, 2001 |
Schlafapnoe | 15 (+-3) L/min | 20 | Radwan et al, 2001 |
Leberzirrhose | 11-18 L/min | 24 | Epstein et al, 1998 |
Hyperthyreose | 15 (+-1) L/min | 42 | Kahaly, 1998 |
Zystische Fibrose | 15 L/min | 15 | Fauroux et al, 2006 |
Zystische Fibrose | 10 L/min | 11 | Browning et al, 1990 |
Mukoviszidose * | 10 L/min | 10 | Ward et al, 1999 |
CF und Diabetes * | 10 L/min | 7 | Ward et al, 1999 |
Zystische Fibrose | 16 L/min | 7 | Dodd et al, 2006 |
Zystische Fibrose | 18 L/min | 9 | McKone et al, 2005 |
Mukoviszidose * | 13 (+-2) L/min | 10 | Bell et al, 1996 |
Zystische Fibrose | 11-14 L/min | 6 | Tepper et al, 1983 |
Epilepsie | 13 L/min | 12 | Esquivel et al, 1991 |
CHV | 13 (+-2) L/min | 134 | Han et al, 1997 |
Panikstörung | 12 (+-5) L/min | 12 | Pain et al, 1991 |
Bipolare Störung | 11 (+-2) L/min | 16 | MacKinnon et al, 2007 |
Dystrophia myotonica | 16 (+-4) L/min | 12 | Clague et al, 1994 |
In allen diesen Fällen ist Hyperventilation die Ursache der Kurzatmigkeit. Die Überbelüftung führt zu Hypokapnie (Kohlendioxidmangel) in den Alveolen und nachfolgender Zellhypoxie, wodurch der „Hunger“ nach mehr Luft ausgelöst wird. Dieser wiederum führt zu einer Intensivierung der Atmung. Ein Teufelskreis.
Die Atmung gesunder Menschen ist kaum merklich: sie atmen mit etwa 10-12 Atemzügen pro Minute und einem Volumen von etwa 5oo ml pro Atemzug eine Gesamtmenge von 6 Litern Luft pro Minute (Norm für einen 70 Kg schweren Mann). Menschen mit Kurzatmigkeit dagegen atmen über 12 Liter pro Minute, also mehr als das doppelte. Sie nehmen statt 10-12 Atemzügen 18 und mehr Atemzüge. Das führt zur Verengung der Atemwege und durch den Sauerstoffmangel angespannten Atemmuskeln.
Was verursacht Kurzatmigkeit bei Belastung
Anstrengung erhöht die Minutenventilation und damit auch Kohlendioxidverluste. Die Hypokapnie verschlechtert die Ventilations-Perfusionsrate (bei Lungenproblemen), oder führt sofort zur Verengung von der Arterien. Das drosselt die Durchblutung. In beiden Fällen verschlechtert sich die Sauerstoffversorgung in allen lebenswichtigen Organen. Besonders schlimm wird Kurzatmigkeit, wenn durch den Mund geatmet wird (aus und/oder ein), weil dadurch Kohlendioxid verloren geht und in den Nasenpassagen produziertes Stickoxid nicht aufgenommen wird.
Ein anderer entscheidender Faktor ist Brustatmung. Brustatmung bewirkt, dass die unteren Lungenabschnitte schlecht belüftet werden. Die aber liefern den meisten Sauerstoff. Durch Brustatmung kann es auch zu einer mangelhaften Sättigung des Blutes mit Sauerstoff kommen.
Kurzatmigkeit nach dem Essen
Essen benötigt vielfältige Verarbeitungsprozesse, der Organismus steht unter chemischem Stress. Deshalb erhöht Essen die Ventilationsrate, was zu Kurzatmigkeit führt. Je mehr gegessen wird, desto schlimmer.
Ängstlichkeit, Schlafgewohnheiten und Schwangerschaft als Trigger von Kurzatmigkeit
Überatmung ist eine normale Reaktion auf Stress. Ängstlichkeit ist ein Zustand, in dem sich der betroffene Mensch immerzu von etwas bedroht fühlt. Der Organismus setzt auf eine wahrgenommene (oder phantasierte) Bedrohung Hormone frei, die ihn in die Lage versetzen, sich zu retten. Rettung ist möglich durch die Kampf oder Flucht-Reaktion (fight or flight). Für beides braucht er seine Muskeln, die sich anspannen und dazu vermehrt Blut und Sauerstoff benötigen. Den Sauerstoff stellt er über die vertiefte Atmung zur Verfügung. Die Großhirnrinde (die zum vernünftigen Denken und Probleme lösen gemacht ist, wird dabei vernachlässigt, weil vernünftiges Denken in Gefahrensituationen viel zu langsam ist. Deshalb führen Stress und Ängstlichkeit auch zu eingeschränkter Sauerstoffversorgung im Gehirn. Die vertiefte Atmung bewirkt Verengung der Blutgefäße im Bauchraum und an der Körperoberfläche, wodurch mehr Blut für die Durchblutung der Muskulatur gewonnen wird. Deshalb führt Stress zu einer verminderten Durchblutung und Sauerstoffversorgung der inneren Organe. Betrifft die Verengung der Gefäße die Koronararterien (Veranlagung, Totstellreflex), gerät das Herz in Sauerstoffnot. Deshalb kann Stress auch unmittelbar einen Infarkt auslösen. Die Stressreaktion ist eine Notfallreaktion angesichts einer Bedrohung des Lebens. Danach kommt es in der Regel zu einer Erschöpfungsreaktion, die zu Ruheverhalten führt, was dem Organismus erlaubt, wieder in den Zustand der Entspannung zurückzukehren.
Wird gekämpft oder geflohen, wird durch die Aktivität der Muskulatur viel Kohlendioxid produziert, so dass keine schwerwiegenden Verluste entstehen. Beim Totstellreflex wird mit der Herztätigkeit auch die Atemtätigkeit stark eingeschränkt durch Anspannung der Atemmuskulatur. Ist die Gefahrensituation vorbei, führt das beim Luftanhalten angesammelte Kohlendioxid zur Entspannung der Muskulatur und der Organismus kann wieder normal funktionieren.
Auch der Übergang in die horizontale Lage resultiert in einer Vertiefung der Atmung mit Kohlendioxidverlusten. Deshalb sinkt auch in der Horizontalen die Sauerstoffversorgung.
In der Schwangerschaft führt die Raumforderung des Fötus oft zu einem Übergang zur Brustatmung. Verschiedene Studien haben ergeben, dass der Kohlendioxidgehalt der abgeatmeten Luft (etCO2) bei schwangeren Frauen niedriger ist. Entsprechend sinkt die Sauerstoffversorgung.
In allen oben genannten Fällen ist also der bestimmende physiologische Mechanismus die erhöhte Minutenventilation.
Mechanismus der Kurzatmigkeit infolge von Hyperventilation
Die Kurzatmigkeit ensteht also durch:
– Verengung der Atemwege durch Hypokapnie
-reduzierte Sauerstoffversorgung der Atemmuskulatur
– angespannte Thoraxmuskulatur und angespanntes Zwerchfell
An Exazerbationen des chronifizierten Zustandes sind beteiligt:
– Brustatmung
– Mundatmung (verringert die Konzentrationen von NO und CO2)
– Entzündung der Atemwege und Schleimbildung, die die Atemwege noch enger machen und der Luftfluss fast völlig unmöglich wird (wie bei Asthma oder COPD)
Im folgenden YouTube Video erklärt Dr. Artour Rakhimov Ursachen und Behandlung der Kurzatmigkeit.
Erfolgreiche Behandlung von Kurzatmigkeit
Wie russische Ärzte festgestellt haben, erreichen Menschen, die unter Kurzatmigkeit leiden im Sauerstofftest immer nur ein bestimmtes Ergebnis X. Sie stellten gleichfalls fest, dass die Normalisierung der Atmung auf das medizinische Maß alle Symptome von Kurzatmigkeit oder Atemschwierigkeiten zum Verschwinden bringt. Ein bestimmter Wert X garantiert völlige Symptomfreiheit, wie verschiedene Studien zur Anwendung von Atemtherapieen und Atemtraingsgeräten (Buteyko-Techniken, Frolov Atemtrainer) zeigen. Diesen Wert X erfahren Sie im Bonusinhalt.
Erstellt am 21.12.2017