Geschrieben von Dr. Artour Rakhimov, Alternativer Gesundheitserzieher und Autor - Medizinisch überprüft von Naziliya Rakhimova, MD
In diesem Video präsentiere ich die Buteyko Methode anhand von Studien, Diagrammen und ein paar Geschichten über den Dr.Buteyko. Die Methode hätte meiner Ansicht nach mind. einen Nobelpreis verdient. Ich lehre Buteyko seit vielen Jahren und staune immer noch über die Wirksamkeit. Wichtig zu verstehen ist, dass es sich um eine unabhängige Methode handelt, die im Grunde vor allem zur Analyse benutzt wird, was gut für unsere Atmung/ Gesundheit ist und was nicht. D.h. man kann seine Lieblingsmethoden, Meditationen, Techniken meist nicht nur weiter ausführen, sondern bekommt noch Feedback und kann sie dann sogar noch besser ausführen. Nach nunmehr über 200 Einzelcoaching jeweils über mehrere Monate kann ich sagen, dass die meisten Leute überrascht waren, wie schnell sie in ihren natürlichen Zustand zurückkamen. Eine sehr kurze theoretische Abhandlung findet sich weiter unten. Ließ Dir doch den Text einmal durch, wenn Dich die faszinierende Entdeckung Butykos interessiert. Am besten schaust Du aber das lange Video oben, in dem am Ende auch noch einige super Tips gegeben werden.
Richtig zu atmen kann man lernen
Die größte Entdeckung für die Gesundheit
Die meisten Menschen sind sich ihrer Atmung nicht bewusst. Deshalb bemerken sie nicht, dass sie 2-3 mal mehr atmen als die medizinische Norm. Sie hyperventilieren gewohnheitsmäßig, wobei dieser Begriff hier in seiner eigentlichen Bedeutung, nämlich Überbelüftung der Lunge verwendet wird. Im allgemeinen Verständnis ist Hyperventilation ein Phänomen, das nur bei schweren emotionalen Belastungen und Panikattacken auftritt. Das ist jedoch nur die extreme Form der Hyperventilation. Die medizinische Norm für die Atmung in Ruhe liegt bei einer Minutenventilation von 6 Litern (also 6 L Luft pro Minute). Die tatsächliche normale Atmung im Ruhezustand ist so gering und minimal, dass gesunde Menschen sie fast gar nicht wahrnehmen können. Mehr als 90% der heutigen Menschen leiden unter Atemproblemen (von denen die meisten nichts wissen oder nichts bemerken). Die gewöhnlichen Probleme schließen Mundatmung, Brustatmung und Hyperventilation (zuviel Minutenventilation) mit ein, welche alle die Sauerstoffversorgung des Körpers auf Zellebene verringern und damit chronische Krankheiten auslösen und fördern. Die Tabelle unten zeigt die Werte von Menschen mit chronischen Krankheiten.
Tabelle: Minutenventilation bei chronischen Krankheiten
Kondition | Ventilation/min | Anzahl | Quellenangaben |
---|---|---|---|
Normale Atmung | 6 L/min | – | Medizinische Lehrbücher |
Gesunde Teilnehmer | 6-7 L/min | >400 | Resultate von 14 Studien |
Herzkrankheit | 15 (±4) L/min | 22 | Dimopoulou et al, 2001 |
Herzkrankheit | 16 (±2) L/min | 11 | Johnson et al, 2000 |
Herzkrankheit | 12 (±3) L/min | 132 | Fanfulla et al, 1998 |
Herzkrankheit | 15 (±4) L/min | 55 | Clark et al, 1997 |
Herzkrankheit | 13 (±4) L/min | 15 | Banning et al, 1995 |
Herzkrankheit | 15 (±4) L/min | 88 | Clark et al, 1995 |
Herzkrankheit | 14 (±2) L/min | 30 | Buller et al, 1990 |
Herzkrankheit | 16 (±6) L/min | 20 | Elborn et al, 1990 |
Lungenhochdruck | 12 (±2) L/min | 11 | D’Alonzo et al, 1987 |
Krebs | 12 (±2) L/min | 40 | Travers et al, 2008 |
Diabetis | 12-17 L/min | 26 | Bottini et al, 2003 |
Diabetis | 15 (±2) L/min | 45 | Tantucci et al, 2001 |
Diabetis | 12 (±2) L/min | 8 | Mancini et al, 1999 |
Diabetis | 10-20 L/min | 28 | Tantucci et al, 1997 |
Diabetis | 13 (±2) L/min | 20 | Tantucci et al, 1996 |
Asthma | 13 (±2) L/min | 16 | Chalupa et al, 2004 |
Asthma | 15 L/min | 8 | Johnson et al, 1995 |
Asthma | 14 (±6) L/min | 39 | Bowler et al, 1998 |
Asthma | 13 (±4) L/min | 17 | Kassabian et al, 1982 |
Asthma | 12 L/min | 101 | McFadden & Lyons, 1968 |
COPD | 14 (±2) L/min | 12 | Palange et al, 2001 |
COPD | 12 (±2) L/min | 10 | Sinderby et al, 2001 |
COPD | 14 L/min | 3 | Stulbarg et al, 2001 |
Schlafapnoe | 15 (±3) L/min | 20 | Radwan et al, 2001 |
Leberzirrhose | 11-18 L/min | 24 | Epstein et al, 1998 |
Hyperthyreose | 15 (±1) L/min | 42 | Kahaly, 1998 |
Mukoviszidose | 15 L/min | 15 | Fauroux et al, 2006 |
Mukoviszidose | 10 L/min | 11 | Browning et al, 1990 |
Mukoviszidose* | 10 L/min | 10 | Ward et al, 1999 |
Mv. und Diabetis* | 10 L/min | 7 | Ward et al, 1999 |
Mukoviszidose | 16 L/min | 7 | Dodd et al, 2006 |
Mukoviszidose | 18 L/min | 9 | McKone et al, 2005 |
Mukoviszidose* | 13 (±2) L/min | 10 | Bell et al, 1996 |
Mukoviszidose | 11-14 L/min | 6 | Tepper et al, 1983 |
Epilepsie | 13 L/min | 12 | Esquivel et al, 1991 |
CHV | 13 (±2) L/min | 134 | Han et al, 1997 |
Panikstörung | 12 (±5) L/min | 12 | Pain et al, 1991 |
Bipolare Störung | 11 (±2) L/min | 16 | MacKinnon et al, 2007 |
Myotone Dystrophie | 16 (±4) L/min | 12 | Clague et al, 1994 |
Man sieht hier, dass die Minutenventilation, also die Menge der Luft, die pro Minute in Ruhe geatmet wird, bei chronische kranken Patienten etwa 2-3 mal so hoch ist wie die medizinische Norm (6L pro Minute) bzw. wie bei gesunden Teilnehmern (6-7L pro Minute im Durchschnitt bei über 400 Teilnehmern!) der Studien.
Die Entwicklung der Minutenventilation in den letzten 100 Jahren.
Quellen für die letzten beiden Diagramme sind voneinander unabhängige Studien. Sie sind hier angegeben (auf der Seite unten sind mehrere Links): www.normalbreathing.com „Daher korrespondiert eine normale Atmung mit einem gesundem Organismus.“ Dr. K. P. Buteyko, Dr. Buteykos Vorlesung in der Staats-Universität Moskau am 9. Dezember 1969. Was passiert, wenn es gelingt, die Minutenventilation dauerhaft zurück zu bringen auf die medizinische Norm (oder sie bei Spitzensportlern oder Yogis sogar noch weiter zu verringern)? Die Forschung (s.u.) und Erfahrung von tausenden Ausbildern bestätigt tatsächlich, dass sobald die Atmung dauerhaft normalisiert ist (6L/min), so gut wie alle Zivilisationskrankheiten besiegt sind. Allerdings ist diese Normalisierung (da sie rund um die Uhr erreicht werden muss, also auch bspw. im Schlaf) ein durchaus anspruchsvoller Prozess und bedarf normalerweise der Hilfe eines Ausbilders. Die besten jemals durchgeführten publizierten Studien bei Krebs (6 mal weniger Sterblichkeit für Leute einer experimentellen Gruppe, die Krebs mit Metastasen hatten) und Asthma (mehr als 90% Reduktion in der Medikation in 6 unabhängigen westlichen Studien) wurden mithilfe des sogenannten reduzierten Atmens der Buteyko-Methode durchgeführt. Diese Technik war durch das Ministerium für Gesundheit in Russland offiziell anerkannt, um Asthma zu behandeln. Russische Ärtzte haben dazu auch erfolgreich medizinische Studien mit Leuten, die Bluthochdruck, Strahlenkrankheit, Hepatitis B, Leberzirrhose und sogar HIV-Aids hatten, durchgeführt. Sie wirkt erfahrungsgemäß bei den heute epidemieartig verbreiteten Zivilisationskrankheiten. Dazu gehören auch Diabetes, viele psychische Störungen, Übergewicht, Herzkrankheiten usw.) Man siehe dazu auch das folgendes Video, das zeigt, wie sich schwere, tiefe Atmung auswirkt. https://www.youtube.com/watch?v=sU_MGrcTAnw